Die Aktualisierung der gesetzlichen Rahmenbedingungen (TÄHAV) verstärken den Bedarf an Untersuchungen von Milchproben. Das Wissen um den aktuellen Leitkeim des Betriebs und die Resistenzlage ist unentbehrlich für die Ausrichtung der Behandlung und insbesondere der Prophylaxemaßnahmen.
Eine aktuelle Auswertung der Befunde von Milchproben aus ganz Deutschland zeigt: die Bedeutung der Umwelterreger nimmt weiter zu. Insgesamt wurden 1321 Einsendungen untersucht, dabei wurden 1370 Erreger gefunden. Streptococcus uberis ist unverändert der am häufigsten nachgewiesene Erreger (23,6%). Neu ist: Staphylococcus aureus liegt mit 11,4% der Nachweise diesmal hinter E. coli und den Coliformen (13,2 % ) auf Platz 3.
Auch bei der aktuellen Auswertung sind Streptococcus uberis, E. coli und coliforme Erreger, Staphylococcus aureus, Streptococcus dysgalactiae und koagulase-negative Staphylokokken (KNS) die fünf wichtigsten Mastitiserreger – sie machen zusammen 65% der Nachweise aus.
Nahezu jede vierte Milchprobe aus der Routinediagnostik enthält Strep. uberis. Dieser Erreger verursacht schnell eine Schädigung des Eutergewebes, die das Viertel in Folge anfälliger für eine Neuerkrankung macht. Die Behandlungsstrategie sollte deswegen in diesen Fällen auch auf die Verringerung der Rezidivrate ausgerichtet sein (intensive Therapie von Erstfällen in der Laktation).
Für die wirkungsvolle und zielgerichtete Bekämpfung der Mastitis, die unverändert eine der häufigsten Abgangsursachen der Milchkuh darstellt, sind aktuelle Informationen wichtig – sowohl Zahlen zum Erregervorkommen, als auch Studiendaten zu geeigneten und angepassten Behandlungsstrategien.