Grundfutteranalyse
Eine Grundfutteranalyse kann Mangelversorgungen aufzeigen. Dazu können im Labor neben den Protein- und Kohlenhydratfraktionen auch Mineralstoffe und Spurenelemente im Futter bestimmt werden. Selenmangel führt beispielsweise zu Abwehrschwäche und erhöhten Mastitisraten.
Ein Rohfasermangel im Futter kann zu Pansenazidosen führen, die Verdaulichkeit geht zurück, die Kühe fressen schlechter. Azidotische Zustände im Gesamtorganismus reduzieren die Körperabwehr und erhöhen die Infektionsgefahr.
Nehmen Sie auch die vorgelegte Ration in Augenschein:
- Ist das Futter wiederkäuergerecht?
- Enthält es strukturiertes Grundfutter und einen strukturwirksamen Rohfasergehalt?
Neben einer Kontrolle der physikalischen Struktur der Ration (Schüttelbox) kann die Zahl der Kauschläge einen Hinweis geben, ob die Ration wiederkäuergerecht ist.
- Strukturwirksamkeit der Ration beachten: > 50 Kauschläge je Vorga
- Grundfutterqualität ist der erste Dreh-und Angelpunkt: Der Erhaltungsbedarf der Milchkuh steigt nicht linear mit der Milchleistung an. Deshalb erwirtschaften hochleistende Betriebe günstiger Milch aus dem Grundfutter als niedrig leistende Betriebe.
- berechnetes Futter ≠ gefüttertes Futter ≠ gefressenes Futter ≠ verwertetes Futter
- Futtervorlage und Futteranschieben mehrmals täglich, um die Futteraufnahme zu verbessern
- Faustformel Kraftfutterberechnung: Milchmenge (kg)/4 = Kraftfuttermenge
- Futterverwertung/ kg Trockenmasse (TM): 1,4 bis 1,6
Eine leistungsgerechte Fütterung berücksichtigt die Laktations- und Trockenphasen der Kühe. Ziel ist, Unter- wie Überversorgung zu vermeiden, die zu Stoffwechselstörungen wie z.B. Azidosen und Ketosen führen können.
Die in den MLP-Daten ausgewiesenen Milchinhaltsstoffe geben Hinweise auf vorliegende Unausgewogenheiten der Ration, die das Risiko einer Mastitis erhöhen.
Milchinhaltsstoffe |
Beurteilung von |
Neuer Spaltenkopf |
Fettgehalt
|
Rohfaserversorgung |
> 3,0 % |
Fettgehalt
|
Auftreten subklinischer Ketosen zu
Beginn der Laktatio |
< 5,0 % |
Eiweißgehalt |
Energieversorgung |
> 3,2 % |
Eiweißgehalt |
Futteraufnahme |
(Einzeltier) |
Fett/Eiweiß-Quotient |
Auftreten subklinischer Azidosen (<1) oder
Ketosen (> 1, |
1,1 - 1,4 |
Harnstoff |
Nährstoffverhältnis |
150 - 300 mg/kg Milch (ppm) |
Endotoxine sind Gifte, die beim Zerfall von Bakterien freigesetzt und mit dem Futter aufgenommen werden. Hohe Endotoxinkonzentrationen im Blut begünstigen das Auftreten von Mastitis.
Ketose, auch Acetonämie genannt, ist eine Stoffwechselstörung, die aus einer negativen Energiebilanz hervorgeht. Durch die Ketose wird das Immunsystem geschwächt und das Mastitisrisiko erhöht.
Weitere Prophylaxemaßnahmen: