Gute Haltungsbedingungen = weniger Krankheiten
Kriterien optimaler Haltungsbedingungen für Kälber
Stallklima:
- Luftfeuchte: 60 - 80%
- Schadgaskonzentration:
- Ammoniak < 5 ppm (im Liegebereich)
- Schwefelwasserstoff < 5 ppm
- Kohlendioxid < 3000 ppm
Achten Sie auf:
- Minimale Staubentwicklung
- Ausreichend Lufterneuerung
- Moderate Luftbewegung
- Nutzung von z.B. wetterabhängigen verstellbaren Windschutznetzen, Jalousien oder Spaceboardlüftung
- Belegungsdichte ≥ 3 m² pro Kalb
Fütterung:
- Minimale Staubentwicklung
- Ausreichend Lufterneuerung
- Moderate Luftbewegung
- Nutzung von z.B. wetterabhängigen verstellbaren Windschutznetzen, Jalousien oder Spaceboardlüftung
- Belegungsdichte ≥ 3 m² pro Kalb
Die körpereigene Abwehr des Kalbes
Der Organismus des Tieres setzt der schädigenden Wirkung durch Erreger eine beachtliche Vielfalt von Abwehrmechanismen entgegen.
Kälber kommen zunächst schutzlos, das heißt ohne Antikörper auf die Welt. Den einzigen Schutz gegen die vielen Erreger aus der Umgebung bieten die maternalen (mütterlichen) Antikörper, die die Kälber mit dem Kolostrum (Biestmilch) erhalten. In den ersten 2 bis 4 Lebensstunden werden diese Immunglobuline aus dem Darm ins Blut aufgenommen, in der Folgezeit sinkt die Aufnahmefähigkeit rasch ab.
Die Kälber bauen ihre eigene Abwehr in den ersten Lebenswochen erst langsam auf, während gleichzeitig der Schutz, den sie über die Biestmilch erhalten hatten, abnimmt. In der Übergangsphase, um die 3. - 6. Lebenswoche, sind sie besonders anfällig für Infektionen. In dieser Zeit spricht man von einer „immunologischen Lücke“, die umso größer ist, je schlechter die Versorgung mit Biestmilch war.